5.7.23

9. - Noch eine Runde

Island 23


Mittwoch 5. Juli
Sprudelndes Wasser und Gletscherschwund

Langasam aber sicher geht mein Aufenthalt auf Island zu Ende. Deshalb drehe ich noch eine letzte Runde auf der Ringstrasse. Zuerst aber geht es ins Hochland. Gestern hat's dort noch geschneit und im Norden war ein zeimliches Verkehrchaos, da viele Touristen mit Sommerpneus unterwegs sind. Darum bin ich im Norden immer mit Winterpneus unterwegs.

Sonne in Phorlakshöfn

Strahlendes Wetter begrüsst mich heute. Auch die nächsten 3 Tage ist viel Sonne angesagt. Also nichts wie los. Ab geht's ins Hochland über die Köljur Route. Diese Holperpiste führt mich nach Norden. Vorbei an Gletschern durch eine grosse Hochebene auf ca 700m.

Hrunalaug in Fludir

Alle Bauern sind am Heuen
Der Geysir sprudelt

Der Gullfoss glänzt golden

Kurzum es ist strahlendes Wetter. Ich bin mit ein paar anderen Touristen auf dem Golden Circle unterwegs und mache auch bei den Hauptattraktionen halt. Ja ja es hat viele Leute. Aber bald schon wird es einsamer. Da kann ich den Rummel dann hinter mir lasssen. Gleich hinter dem Gullfoss begint die Kjölur Hochlandpiste. Sie kann mit dem normalen PW befahren werden, wenn einem das Auto nicht reut, denn es ist eine 200km lange Rüttelfahrt. Als Erstes fahre ich mal zum Landjökull Gletscher hoch.

Klein trifft Gross

Blick auf den Gletscher

Oben auf 820m Höhe trifft mich fast der Schlag. Der Gletscher ist wieder ein grosses Stück abgeschmolzen. Die Berghütte stand vor etwa 20 Jahren direkt am Gletscher. Jetzt muss man fast 2km weiterfahren bis zum Gletscherrand, der nun gut 100 Höhenmeter tiefer liegt. Neben der Strasse steht der Bus, mit dem die Touren auf den Gletscher gemacht werden. Da sieht meiner duch recht klein aus.

Kjölur Hochlandstrasse

Mitten im Hochland auf 650m

Es geht zwar schon langsam auf den Abend zu, aber ich will noch ein Stück weiterfahren. Aber es ist endlos weit. Nach gut 50 weiteren km gebe ich auf und suche mir einen Platz zum Schlafen, denn morgen ist auch noch ein Tag.

 


Donnerstag 6. Juli
Auf dem Höhepunkt

Heute steht ein besonderer Höhepunkt auf dem Programm.  Einerseits führt mich der heutige Tag auf den höchsten Punkt meiner Reise. Andererseits gibt's auch sonst einige Höhepunkte zu erleben.

Unterwegs auf der Kjölur Route

 Ich bin weiterhin auf der F35 im Hochland unterwegs. Aber schon bald zweige ich ab nach Kerlingarfjöll. Diese imposanten farbigen Berge mit den heissen Quellen sind der Höhepunkt meiner Reise. Vor zwei Tagen lag hier noch Neuschnee, aber jetzt ist alles perfekt.

Die Schneeberge grüssen mich

Campinghütten in Kerlingarfjöll

Kleines Bad hinten im Tal

Zuerst fahre ich bis zum Campingplatz und wandere dann ins Tal hinein zu einem kleinen Bad. So früh am Morgen habe ich das ganz für mich allein. Dann gehts aber hoch hinauf. Auf über 1050m Höhe führt mich die Strasse zum Hveradalir. Hier will ich eine Wanderung im heissen Tal machen. Ich sehe zwei Skifahrer   auf dem Aufstieg auf den Berg.

Neues Luxushotel im Kerlingarfjöll
Zwei Tourenfahrer im Aufstieg zum Snaekollur

Blick ins heisse Tal Hveradalir

Wandern in den bunten Bergen

Hier auf über 1000m spaziere ich zwischen Gletschern und heissen Quellen. Vorbei an sattgrünen Moosen und zwischen Felsblöcken. Hier ist die Erde noch nicht fertig gebaut. Erst gegen Abend gehe ich wieder ins Tal. Unten beim Wasserfall mach ich nochmals Pause.

Gygarfoss

Mein Tagesziel heute, das Geothermiegebiet Hveravellir mitten im Hochland. Nur noch 40km, ein Katzensprung in Island. Natürlich bestelle ich mir gleich eine Waffel mit selbstgemachter Rhabarberkonfitüre. Vor der Hütte an der Abendsonne geniesse ich diese Köstlichkeit. Dann gibt's ein Bad in der Thermalquelle. Mit einem Spaziergang zwischen den Fumurolen und heissen Quellen lasse ich den Tag ausplampen.

Berghütte in Hveravellir

 
Hier bin ich die Nr 1
 
Heisse Quellen in Heravellir

Sonnenuntergang über Dampfschwaden



Freitag 7. Juli
Durch die Wüste ans Meer

Wunderbar habe ich geschlafen auf dem Campingplatz. Natürlich habe ich mir einen Platz mit Ausicht auf den Gletscher ausgesucht.

Frühstück in Hveravellir

Blick auf den Gletscher Hofsjökull
Thermalbad im Freien

Schafe zwischen dampfenden Quellen
Fauchende Dampf Fumerole

Mini Geysir

Nun geht's aber wieder weiter, bis zur Ringstrasse sind es noch über 100km. Hier ist die Strasse aber weniger holprig und so komme ich gut voran. Bald bin ich bei den grossen Stauseen von Blönduos.

Kraftwerk Blonduösvirjun

Stausee

Hier verlasse ich die klassische Kjölur Route und fahre über einen kleinen Pass nach Varmahlid. Hier gibt es keine Touristen und viel Natur. So komme ich auch an grossen Seen Mit Fischerhütten und einem kleinen Bach mit frischem Moos entlang. Mit einem Bad nach dem Pass bin ich zurück in der Zivilisation.

Im grünen Tal

Frisches Moos
Rejkjakirkja

Fosslaug

Ich will noch ganz hinausfahren auf der Skagi Halbinsel, immer schön dem Skagafjord entlang. Zwischendurch sehe ich rüber zu Insel Drangey. Doch die Wolken nehmen immer mehr zu und Nebel streichen um die Berge. Mal schauen wie die Nacht so wird.

Glaumbaer
Am Skagafjördur

Verfallene Torfhütte
Sandstrand

Die Sonne bricht durch beim Skagata Leuchtturm

Auch wenn ich bis zum Schluss bibbern muss, es wird ein schöner sonniger Abend. Ich sehe sogar fast noch die Mitternachtssonne. Doch die Sommersonnenwende ist zu lang vorbei.

Fast Mitternachtssonne



Samstag 8. Juli
Kunst bei Doru und eine Überraschung

Na schauen wir doch mal was der Tag so bringt. Angekündigt war im Wetterbericht am Mittwoch Sommer für 3 Tage und jetzt ist bereits Samstag. Ich hatte ausser gestern Abend fast nur Sonnenschein. Jetzt am Morgen ziehen Nebel und die Felsen. Aber kein Problem, heut hab ich ja Kulturprogramm. Ich Will in der Galerie Doru eine Ausstellung mit Werken zu einer isländischen Saga anschauen.

Schafe im Nebel
Auto im Nebel

Bauernhof im Nebel
Hofskirkja im Nebel

In der Kirche

Doch schon bald nach Blönduos scheint wieder die Sonne. Es gibt in Island 3 Sehenswürdigkeiten die man nicht zählen kann. Die Seen auf der Arnarvatnsheidi, die Inseln im Breidafjördur und die Erdhügel im Vatnsdalur. Und hier steige ich die 100 Stufen der Holztreppe hoch um die Landschaft von oben zu betrachten. Diese Attraktion ist so neu, dass noch an einzelnen Brettern das Preisschild vom Baumarkt klebt.

Sonnenschein im Vatnsdal

Himmelstreppe auf den Erdhügel

Hier besuche ich die Galerie Listakot Doru, wo heute Eröffnung der Austellung zur Wunschstein Saga ist. Auch eine Arbeit von Gudrun ist hier zu sehen. Es sind einige Besucher gekommen. Sie interessieren sich für die Werke der lokalen Künstlerinnen, aber natürlich auch für Kaffee und Waffeln.

Listakot Doru

Bilderausstellung

Bei Kaffee und Waffeln

 Nun muss ich aber das prächtige Wetter ausnutzen. Eine Rundreise im Vatnsdal ist das Richtige, bevor ich ostwärts weiterziehe. Hier im norden gibt es unzählige Erzählungen. So komme ich auch an einem verwunschenen Teich vorbei mit zwei schwimmenden Inseln.

Die Bauern sind am Heuen

Kattarauga ...
... Katzenauge

Undifellskirkja

Jetzt will ich's aber nochmals wissen mit der Mitternachtssonne. Dafür fahre ich weiter bis zur Nordspitze bei Siglufjördur. Hier besteht eine kleine Chance, dass ich die Mitternachtssonne nochmals sehen kann. Und wirklich, ich hab Glück. Diesmal bin ich ganz allein gleich an der Strasse, denn alle anderen haben dieses Ereignis bereits abgehackt.

Islandpferde

Kurz vor Siglufjördur
Mitternachtssonne ...

... zum letzten Mal




Sonntag 9. Juli
Den Sommer geniessen

Nach dieser strengen Nacht hohle ich meinen Schönheitsschlaf mitten in den Lupinen nach, bevor es dann Heidelamm zum Zmittag gibt. Vom Skigebiet Skardsdal habe ich einen schönen Blick hinunter auf den Siglufjördur. Dieses Wochenende ich Festival in Siglufjördur und so besuche ich am Nachmittag ein Konzert in der Kirche.

Mittagessen in den Lupinen
Skigebiet Skardsdal

Ausblick auf den Fjord
Konzert des Jugendsinfonieorchesters

Den Sommer im Freien geniessen



Montag 10. Juli
Ein wenig Hochland muss schon noch sein


Und schwups erwache ich am nächsten Morgen hoch über Akureyri. Heute gehe ich ins Museum, um eine Waffel zu essen! Die wohl Beste gibt's in Laufas.

Hoch über Akureyri

Kreuzfahrtschiff in Akureyri
Svalbardskirkja

Waffel in Laufas

Nun habe ich mein erstes Ziel erreicht. Im Laufas Museum geniesse ich eine Waffel, bevor es weitergeht Richtung Myvatn.

Godafoss

Reykjahlidarkirkja
Spalten in der Lava ...

... Badestelle?

Am Myvatn kraxle ich ein wenig in den Lavaspalten unher. Hier gibts versteckte Badestellen mit warmem Wasser für unerschrockene. Ich will aber weiter ins Hochland, wo ich mich auf ein spezielles Badeerlebnis freue. Bald sehe ich in der Ferne den schönsten Berg Islands, den Herdubreid.

Herdubreid in Sicht

Mödrudalur

Waffel mit Aussicht

Bevor es nun endgültig auf die Holperstrassen in die Berge Geht, genehmige ich mir im letzten Restaurant noch mal eine Waffel. Die Aussicht ist super auf den Herdubreid. Die Waffel weniger, dafür ist der Preis fast doppelt so hoch wie in Laufas. Am Anfang folge ich noch der alten Ringstrasse Mödrudalsleid und biege dann in die Berge ab.

Viele kleine Seen vor Saenautasel

Blick auf den Karahnjukar Stausee



Dienstag 11. Juli
Wellnes in den Bergen

Ja diese Nacht wars richtig kalt. Ich bin zwar in den Bergen, aber 3° am Morgen ist doch recht frisch. Aufgeweckt werde ich am Morgen dorch ein paar Sonnenstrahlen, die sich in mein Gemach schleichen. Also nichts wie auf!

Sonnenstrahlen

Sonnenaufgang in den Bergen

Ganz bewusst habe ich meinen Wellnessaufenthalt auf den frühen Morgen gelegt. Erstens liegt da das Bad in der Sonne und Zweitens hat es von 6 - 7 Uhr noch keine anderen Leute. Auch die Übernachtungsgäste in der Hütte stehen nicht so früh auf. Einem ausgiebigen Badeplausch steht also nichts im Wege.

Blick ins Tal

Das dampft doch schön

Laugavellir - Bad mit heissem Wasserfall

Ich bin nur 10km vom Karahnjukar Stausee entfernt, aber bis zur nächsten Ortschaft sind es über 100km. Das Bad ist also recht abgelegen. Am Stausee frühstücke ich, bevor ich mich wieder in die Zivilisation begebe.

Karahnjukar Staudamm
Am Halslon Stausee

Seelein mit Wollgras
Kraftwerk Zentrale im Fljitsdalur

Skulptur beim Kraftwerk

Hinten im Tal steht ein markantes Haus, Skriduklaustur, das vom Dichter Gunnarsons gebaut wurde. Wenn ich so die Häuser der Schriftsteller in Island ansehe, hat man als Poet nicht am Hungertuch genagt. Hier war mal ein Kloster, daher der Name.

Skridruklaustur

Nach dem Einkauf in Egilsstadir geht's weiter dem Süden zu, denn am Wochenende werde ich dort erwartet. Der Nebel hängt in den Bergen, das hindert mich aber nicht daran, den Öxi, die kürzeste Verbindung anzusteuern. Ich habe diesen Pass inzwischen schon 2 mal im Nebel überquert. Da sehe ich gegen Süden die Sonne durchschimmern. Also nehem ich einen Umweg in Kauf und werde mit ein paar schönen Stunden in den Ostfjorden belohnt.

Bei Egilsstadir
Breiddalsheidi
Heydalir Kirkja

Zackige Berge in den Ostfjorden

Hafen von Djupivogur



Mittwoch 12. Juli
Mal wieder Süden

Abgesehen von Nebel und Wolken gestern bleibt das Wetter weiterhin wunderbar. Eigentlich hatte ich mit 3 schönen Tagen gerechent, aber der Sommer hält nun schon eine Woche lang an. Ich geniesse es natürlich. Auch das momentan nicht vorhandene Bad in Djupivogur ficht mich nicht an, denn da ist so ein Fischbehälter als Behelf eingegraben. Ich fühle mich wie ein Fisch nim Wasser. Aber Wenn ich an die Fische denke, die nach dem Fang in diesen Behältern landen, wird mir ganz anders. Nun geniesse ich aber den Moment.

Schöner Morgen in Djupivogur

Wie ein Fisch im Wasser

Es ist eine wahre Freude bei diesem Wetter um die Fjorde zu kurven. Schade nur, dass ich wenig Zeit habe, denn am Freitag muss ich wieder in Thorlakshöfn sein, wenn ich mir die Ausstellung von Gudrun noch ansehen will. Mal schauen obs klappt.

Prachtswetter in den Ostfjorden

Barkinafoss

 Sumpfwiese mit Wollgras
Kletterfelsen am Hankstjörn

Strasse im steilen Abhang

So komme ich gut voran, trotz vielen Pausen und erreiche bald das Eystrahorn. Bis Höfn ists also nicht mehr so weit. Dabei kann ich mir aber einen Abstecher doch nicht verkneifen. Über eine abenteuerliche Strasse fahre ich ein Stück in das Tal Richtung Kollumuli. Von oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die Flusslandschaft. Vor 5 Wochen war ich hier auf der anderen Flusseite. Zurück auf der Ringstrasse, kommt zum Glück bald ein Stuhl am Wegrand, wo ich mich von dieser Strapaze erholen kann.

Gehöft unter dem Eystrahorn

Flusslandschaft bei Kollumuli
Verlassener Bauernhof

Roter Stuhl
Bei Höfn


Hier wird Heu gemacht

Kurz vor dem Jökulsarlon gebe ich mich geschlagen und lasse den Tag beim Wasserkraftwerk ausklingen.

Druckleitung des Kraftwerks

Feierabend



Donnerstag 13. Juli
Eisberge und Gletscher auf dem Rückweg

Und wiederum ein schöner Tag. Es ist weiterhin Sommer. Allerdings weht oft ein rauher Wind. Die Blümchen sind schon ganz zerzaust. Nun will ich mal wieder Eisberge sehen. Darum will ich mein Znüni am Jökulsarlon einnehmen. Inzwischen kostet der Parkplatz 1000 isk. Nur für einen kurzen Stopp ist mir das zu teuer und so suche ich mir einen anderen Platz in der Nähe.

Am Stausee Fremstavatn

Verlassener Hof

Eisberge auf dem Jökulsarlon

Gestrandet im Ausfluss der Lagune

Nun geht es zügig weiter der Südküste entlang westwärts. Immer wieder sehe ich die Gletscherzungen des Vatnajökull, dann geht's über weite Sanderebenen und dann denn Klippen entlang zum südlichen Landwirtschaftsland. Kiese Klippen waren mal die Meeresküste. Als dann die Gletscher geschmolzen sind, hat sich das Land gehoben und so sind diese bizarren Felsen entstanden. Ist aber schon ne Weile her.

Inselberg Orustuholl bei Kirkjubaeklaustur

Bizarre Klippen auf der anderen Strassenseite
Lavafelder

Bei Vik i Myrdal
Südlichster Punkt bei Vik

Heuballen überall
Wasserfall vom Winde verweht

Sandsturm beim Seljalandsfoss

Hier beim Seljalandsfoss weite sich das Land und die nächsten fast 100 km sind von vielen Farmen beherrscht. Und hier werde ich einen Besuch auf dem Bauernhof machen.

Und damit geht's ins letzte Kapitel

  Inhalt und Kommentare

 <<  1. Reise zu den Wikingern

 <<  2.  Links oder Rechts herum? 

 <<  3.  Kul - Tour

 <<  4. Der Frühling ziert sich noch

 <<  5. Die Jagdsaison ist eröffnet

 <<  6. Feste soll man feiern wie sie fallen

 <<  7. Aufbruch in die Westfjorde

 <<  8.  Downtown Island