10.6.23

5. - Die Jagdsaison ist eröffnet

 Island 23


Samstag 10. Juni
Ein trüber Start
Zeigt sich die Sonne überhaupt?

Ein neues Kapitel beginnt. Wir nähern uns der Sommersonnenwende und damit der Chance, die Mitternachtssonne zu sehen. In den nächsten Tagen mache ich also Jagt auf die Sonne und will sie an einigen Plätzen ganz im Norden erleben.

Heute Morgen sieht es aber nicht danach aus. In der Nacht hat es gestürmt und es ist wieder kälter geworden. Nun regnet es und ich starte in einen trüben Tag.

Regen am Morgen

Kirche von Vopnafjördur

Ein Schiff im Haus

In Vopnafjördur sehe ich mich noch ein bisschen im Dorf um. Mir fällt das Schiff auf, das in das Häuschen angebaut ist und als zusätzlichen Raum benutzt wird. Vermutlich hat siech hier ein ehemaliger Kapitän den Traum eines speziellen Hobbyraums verwirklicht. Jetzt gehts über die Sandvikurheidi nach Norden in der Hoffnung auf besseres Wetter.

Altes verlassenen Haus in Bakkagerdi

Dieses Haus ist gesichert worden, so dass es nicht gleich mit dem nächsten Wind davonfliegt.

Quellmoos

Kirche in Thorshöfn

Hier in Thorshöfn scheint am Mittag tatsächlich die Sonne. Wird es doch noch gut mit der Mitternachtssonne. Ich beschliesse die lange Fahrt auf der Schotterstrasse zum Leuchturm Fontur zu wagen. Aber schon bald beginnt es zu regen und ich überlege bereits, wieder umzukehren. Aber Abwarten und Kaffee trinken. Bald schon kommt die Sonne wieder durch und ich fahre weiter.

Regenwetter

Endlich Sonne

Ferienhäuschen am Meer

Bald darauf komme ich an einem einsamen Ferienhäuschen am Strand vorbei. Das wäre doch was für mich. Allerdings hat es einen kleinen Nachteil. Es ist 30km Schotterstrasse vom nächsten Ort entfernt. Das bedeutet über eine Stunde Anfahrt ab dem kleinen Thorshöfn mit gerade mal 500 Einwohnern.

Nachdem ich noch etliche Male anhalte und die Aussicht geniesse, erreiche ich am Abned den Leuchtturm. Das Wetter ist prächtig. Also steht der Sonnenanbetung nichts im Weg. Um 9 Uhr stelle ich ein Fondue auf den Kocher. Die Mitternachtssonne kann kommen.

Leuchtturm Fontur

Mitternachtssonne ?


Sonntag 11. Juni
Aber heute klappt's bestimmt!

Es war ein wunderbarer sonniger Abend gestern. Trotzdem hat es nicht ganz geklappt mit der Mitternachtssonne, denn im entscheinenden Moment hat sich eine Wolkenwand quer gestellt. Aber was solls, heut ist auch noch ein Tag. Der Wetterbericht ist schon mal gut. So geniesse ich erst mal das Frühstück beim Leuchtturm im sonnigen Morgen

Frühstück beim Leuchtturm
 
Leuchtturm Fontur auf Langanes

Ich muss es also gar nicht bereuen, dass ich gestern bei Regenwettetter die lange Holperstrasse auf die Halbinsel Langanes unter die Räder genommen habe. Dafür kann ich heute die Ruhe und den Sonnenschein geniessen.

Schafe in Skalar

Ruinen Verlassener Häuser
Der ehemalige Hafen

Neugierige Schafe

Hier in Skalar auf der abgelegenen Halbinsel Langanes wurde um 1910 eine grössere Siedlung mit Hafen gebaut wegen der ergiebigen Fischgründe vor der Küste. Manchmal jebten bis zu 130 Leute hier. In der Wirtschaftskrise um 1930 war aber Schluss und die Siedlung wurde bald aufgegeben. Heute zeugen nur noch die alten Mauern von der einstigen Blüte.

Imposante Basalt Klippen


Vogelfelsen Stor Karl

So schön es auch ist auf Langanes, langsam geht's weiter zurück nach Thorhöfn. Noch vor dem Ort gibts was zu besichtigen. Da steht doch was mitten in der Wiese bei den Pferden.

Sandanes Kirkja

Flugzeugwrack

Die neue Besatzung hat schon übernommen

Nun will ich noch ein bisschen weiter nordwärts fahren. In Raufahrhöfn hoffe ich auf eine schöne Mitternachtssonne. Weil es ziemlich windig ist, installiere ich mich nicht auf dem Berg, sondern am Strand draussen beim Leuchtturm Hraunhafnartangi.

Entenfamilie

Thorshöfn am Hafen
Litla Vidarvatn

Pferde am Fluss

Abendstimmung bei Raufahrhöfn

 
Amischlitten vor der Raufarhafnarkirkja

Eine gute Wahl. Hier habe ich dirkte Sicht auf den Leuchtturm und kann den Wellen zusehen. Allerdings ist der angeschwemmte Schlamm mit Olfaktorische Emissionen verbunden. Ich geniesse also die ruhige Nacht und sehe eine unvergleichliche Mitternachtsonne.

Mitternachtssonne beim Hraunhafnartangi

Sonne auf dem Leuchtturm


Montag 12. Juni
An den grossen Wasserfällen

Nach einer langen Nacht, die ich mehrheitlich mit schaeun statt schlafen verbracht habe, bin ich glücklich und zufrieden, dass ich das wunderbare Schauspiel der Mitternachtsonne gesehen habe. Dazu noch mit Leuchtturm in der Sonne, das ist fast nicht mehr zu toppen.

Morgen am Strand

Sandstrand mit Wasserfall bei Kopasker

Weil der Wind viel Staub aufgewirbelt hat, ist es heute ein wenig diesig. Durch die Melrakkasletta fahre ich zum nächsten Ort, nach Kopasker. Hier oben liegen die meist kleinen Dörfer weit auseinander. Am Ort ist nicht viel los, aber auf einigen Feldern stehen lustige Puppen. Am Sandstrand hat es einen kleinen Wasserfall. Das nenne ich Service, die Dusche ist gleich im Strand eingebaut. Nun geht^s aber wieder ins Gebirge. Ich folge der Jökulsa a Fjöllum zu den berühmten Wasserfällen.

Flusstal bei Asbyrgi

Hafragilsfoss

Am Dettifoss

Auf der Westseite bin ich hochgefahern bis zur Ringstrasse und nun fahre ich auf der Westseite der Jökusa a Fjöllum wieder runter nach Asbyrgi ans Meer. Die gleichen Wasserfälle besuche ich nun von der anderen Seite wo es viel mehr Touristen hat.

Regenbogen am Dettifoss

Selfoss

Hier im Norden hat es viele Heisswasser Bohrlöcher für die Versorgung von Bauernhöfen oder auch ganzen Dörfern. Gleich neben der Strasse Richtung Husavik ist auch so eine Quelle.

Pumpstation für Heisswasser 38°

 Da sich nun langsam Dunst über dem Meer bildet, fahre ich auf den Husavikurfjall, denn ich stehe gerne über den Dingen. Wer weiss, vielleicht sehe ich ja nochmals die Mitternachtssonne.



Dienstag 13. Juni
Hoch auf den Klippen

Unverhofft bin ich auch diese Nacht in den Genuss der Mitternachtssonne gekommen. Doch irgendwann musste ich dann halt doch schlafen gehen.  Erst mal geniesse ich die Aussicht auf Husavik und Umgebung.

Blick vom Husavikurfjall

Skilift in den Lupinen

Am Botnsvatn

Frisch gefangen

Beim Staussee Botnsvatn mache ich nochmals Pause. Da kann es auch nicht lange dauern, bis das erste Boot auftaucht. Zwei Fische landen mit ihrem Fang an und bei der Weiterfahrt treffe ich weitere Angler, die mit ihren Gummibooten zum See wollen.

 Dem ist wohl der Strom ausgegangen
Bei Husavik

Erdrutsch

Auch in Island ist die Bodenerosion ein grosses Thema. Auch Erdrutsche kommen in letzter Zeit immer häuffiger vor. Die Natur hier ist sehr verletzlich und ich habe Bedenken, ob sie die immer zahlreicheren Touristen verkraften kann.

Immer schön den Schafen nach

Mittagspause

Lupinenfeld bei Grenivik

Nun wird es wieder mal Zeit für etwas Kultur. Also besuche ich den Museumshof Laufas - um ein Waffel zu essen.

Alter Traktor
Laufas

Waffel
Svalbardserrarviti am Eyjafjördur

Boot in Svalbardseyri

Diesmal fahre ich bei Akureyri zügig durch, denn ich will ja an den Nordzipfel. Um es Kurz zu machen, hier erwartet mich ein weiterer wunderbarer Abend hoch über dem Meer. Ich schaue den Ausflugsschiffen zu und trinke mit jungen Leuten vom Ort ein Bier in der Sonne. Es ist angenehm warm und fast windstill.

Am Eyjafjördur

Warten auf den Sonnenuntergang

Nochmal Mitternachtssonne



Mittwoch 14. Juni
Grettir der Starke hat mir nicht geholfen

Langsam werde ich müde vom ständigen Sonnengucken. Dauernd durchzumachen hält der stärkste Mann nicht aus. Auch Grettir der Starke hat so seine Schwächen. Doch dazu später mehr. Früher haben die Seeleute mit einfachen Mitteln ihren Kurs bestimmt. So haben sie mit dem Sextanten die Position ausgerechnet. Auch ich habe so meine Hilfsmittel um zu sehen wo die Sonne den tiefsten Punkt erreicht. Aus der Zeitung bastle ich mir ein Dreieck und kann so den Winkel bestimmen. Noch ein wenig Kopfrechen und die Kamera wird montiert. Hat ja wunderbar geklappt.

Mein Sextant

Siglufjördur

Saudanesviti

Meine Weiterreise führt dem Skagafjördur entlang. In diesem Grossen Fjord soll sich ein Teil der Grettir Saga abgespielt haben. Gespielt ist aber stark verharmlost, denn wo wenn Grettir der Starke aufgetaucht ist, ist meist sehr viel Blut geflossen. So musste Grettir immer wieder mal Schutz vor seinen Verfolgern suchen. Mitten im Skagafjördur ragt die steile Klippeninsel Drangey auf. Hier hatte sich Grettir mit seinem Bruder mehrere Jahre lang versteckt. Als ihm mal das Feuer ausgieng, soll er die 6km ans Land geschwommen sein und Feuer geholt haben.

Am Skagafjördur

Insel Drangey

Am Strand

Ich sehe also die Insel Drangey im Meer und will an den Strand fahren. Und blitzschnell schlägt das Schicksal zu. Die Strasse zum Strand habe ich falsch eingeschätzt. Sie bestand aus rundgeschliffenen Kieselsteinen und sofort hat sich mein Auto eigegraben. Da wieder rauszukommen, keinen Chance. Also musste ich einen Bauern mit dem Tracktor organisieren, um mich wieder rauszuziehen. Grettir konnte mir auch nicht helfen, denn er war ja auf der Insel getötet worden. Mit seiner Riesenkraft hatte er mich wohl ganz einfach rausgezogen. Das Gute daran, so hatte ich ausgiebig Zeit, Grettirs Insel zu betrachten.

Gestrandet

Schwimmbad Hofsos

Hegranesviti mit Drangey

Darauf entspanne ich mich im Schwimmbad Hofsos. Das ist so gebaut, dass man fast das Gefühl hat, man könnte jetzt einfach mal zur Insel Drangey rüberschwimmen. Ganz in der Nähe von Bjarg, wo Gretir geboren wurde, habe ich dann übernachtet.



Donnerstag 15. Juni
Zügeltag

Nun bin ich wieder unterwegs in den Süden. Nach der strengen Zeit beim Beobachten der Mitternachtssonne brauche ich wieder mal ein wenig Ferien. Bei dieser Gelegenheit belade ich mein Auto mit ein paar Kisten Büchern für Gudrun. Nun ist fast Alles gezügelt, nur noch die letzten Kartons stehen da.

Die leere Garage

Beim Hedravatn

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