25.4.17

Islandfrühling 2017 - 1. Woche

Ich bin dann mal da

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Di. 25. April - Stürmicher Empfang

Um Mitternacht sind wir bei den letzten Wogen des vergangenen Sturms von Torshafen losgefahren. Gemütlich werde ich in den Schlaf gewiegt. Da kommt mir doch das alte Lied "Leise wogt die See..." in den Sinn. Am Morgen ist das Meer wieder glatt und diem Sonne kommt hervor. Drei Stunden vor Ankunft sieht man die Berge der Ostfjorde auftauchen.
Im Bordkino wird ein Film über Island gezeigt
Auf dem Schiffsnavi taucht Island auf
Land in Sicht
Ankunft in SAeydisfjördur
Wie bitte komme ich in's Auto?
 Mit 8 Stunden Verspätung komme ich in schliessilch Seydisfjördur an. Für mich ist das kein Problem, denn ich bin ja noch ein Weilchen hier. Ganz anders sieht das für die Teilnehmer der Wickingerkreuzfahrt aus, denn sie sind jetzt nur noch einen statt zwei Tage in Island. Diese Reise lohnt sich also nur für Leute, die nicht wirklich was von Island sehen wollen. Ich stehe vor einem anderen Problem. Wie soll ich da in's Auto kommen und wegfahren? Auf der Fähre wird halt der Platz gut genutzt. Balb bin ich aber an Land und richte mich auf einen gemütlichen Abend im meinem Bus ein.


Mi. 26. April - Tönt gut, ist aber innen ganz hohl!

Die Nacht kommt mir recht kühl vor, obwohl es wärmer ist als in der Schweiz. Liegt wohl am ständigen Wind. Ein Kaffe wirkt jetzt Wunder.
Aussicht zum Frühstück
Das letzte Schweizer Ei hau ich in die Pfanne
Schweizer Osterhasen auf isländischem Schnee
Hier bin ich gestern mit der Fähre vorbeigefahren
Diesmal nehme ich mir mehr Zeit in Seydisfjördur. Ich will zuschauen wie die Fähre ablegt. Dann endlich habe ich die Insel wieder für mich. Am Nachmittag besuche ich eine Kunstinstallation über dem Dorf. Einge Beton-Iglus vermitteln ein Klangerlebnis in der Natur.
Tvisöngur oberhalb der Fischfabrik


Do. 27. April - Frühling auf Solstadir

Heute bricht ein wunderbarer Frühlingstag an. Was spricht da gegen eine Wanderung? Als Ziel habe ich den Leuchtturm ganz Aussen auf der Nordseite des Seydisfjördur erkoren.
Seydisfjördur im Morgenlicht
Blick von Seydisfjördur nach Osten
Der verlassene Hof Solstadir
Die Wanderung kann beginnen
Gleich unter dem Wasserfall parkiere ich mein Büsschen und wandere über die Schafweiden ostwärts. Der Frühling ist angekommen in Island. Das sieht man auch an den vielen Lämmern die eben geboren wurden. Ich geniesse das warme Wetter und spaziere an unzähligen Wasserfällen vorbei zum Leuchtturm. Jetzt habe ich auch diese Seite des Seydisfjördur erwandert. Kein Schiff auf dem Fjord und erst beim Rückweg begegne ich dem ersten Menschen, dam Bauern auf dem Quad der nach seinen Schafen sieht. Da sind die drei Wanderer die ich kurz vor dem Ort sehe schon fast ein Kulturschock. Das ist Island wie ich es liebe - abseits der Touristenströme.

Wasserfälle in Hülle und Fülle
Auch die Schafe spüren den Frühling
Der Leuchtturm beim Eingang des Fjords
Ein Blick zurück auf meinen Fjord und Solstadir
Bauernhof am Fjord


Fr. 28. April - Der Nabel zur Welt

Sonnenaufgang kurz nach 5 Uhr
Enten bei der Morgentoilette
Nach dem wunderbaren Tag von Gestern ist heute wieder Islandwetter angesagt. Einen schönen Sonnenaufgang darf ich aber trotzdem erleben. Nach dem Mittagessen mit Rösti und Aufschnitt besuche ich das technische Museum in Seydisfjördur und will die frühe Entwicklung hier im Osten erforschen.
Das Technische Museum für Ostisland
So sieht Island im Museum aus
Kreatives Chaos in der Werkstatt
Die erste Telefonzentrale
Seydisfjördur ist nich einfach ein kleiner Fischerort in Island, sondern war schon sehr früh für Island der Nabel zur Welt. Hier kommt man mit der Fähre von Dänemark her an.
Bereits vor über 100 Jahren, und zwar 1906 verband das erste Unterseetelefonkabel Island mit dem Rest der Welt. Seydisfjördur war auch die erste voll elektrivizierte Stadt Islands.

Über den Pass Fjardarheidi anch Egilsstadir
Nun bin ich in Egilsstadir, schaue dem Regen zu und bin doch über Internet mit der ganzen Welt verbunden. Und gleich bin ich wieder offline und suche mir einen gemütlichen Platz für die Nacht.


Sa. 29. April - Hochland kommt vor dem Fall

Leider war die Nacht nicht ganz so gemütlich. Ich habe gefrohren und brauche erst mal einen warmen Kaffee. Kein Wunder, denn das Themometer zeigt 2° Aussentemperatur an und ich habe keine Heizung in meinem Häuschen.
See bei Egilsstadir
Da das Wetter auch heute trüb und regnerisch wird, suche ich nach einer Alternative. Laut Wetterbericht soll im Raum Myvatn die Sonne scheinen. Also breche ich auf zu einem Hochlandtrip zum Dettifoss. Und wirklich, schon bald zeigen sich blaue Flecken am Himmel und es wird ein sonniger Tag. Die Temperatur ist aber bei 0° und es bläst ein steifer Wind. Der Frühling hat wieder mal Pause.
Endlich eine blaue Störung am Himmel

Gegen Mittag wird's richtig schön
im Hochland auf der Ringstrasse
Zwischen Egilsstadir ist hat man die Möglichkeit auch auf der Ringstrasse ein wenig Hochlandfeeling zu erleben. Zwar ist die Strasse hier sehr gut ausgebaut, aber man fährt über weite Strecken durch einsame Gegenden ohne menschliche Behausungen.
Dettifoss
Am Mittag erreiche ich den Dettifoss. Er sieht spektakulär aus wie immer. Ich geniesse die letzten Sonnestrahlen und fahre dann zum Mytavn wo ich mir auf einem Bauerhofcafe einen Kaffee genemige. Auf den Kuchen für 1400 Kronen (13.40 Fr.) verzichte ich allerdings.
Nun gehts wieder zurück nach Egilsstadir, wo ich mir heute ein Zimmer reserviert habe.


So. 30. April - Lagarfljot Wurm

Bei diesem trüben Wetter sind die Bedingungen bestens, den berühmten Lagarfljot Wurm zu sehen. Diese isländische Antwort auf das Nessie gibt es hier zu bewundern. Video
Am Lagarfljot bei Egilsstadir
Dramatische Wolkengebilde
zur Abwechslung mal wieder einen Wasserfall
Der langen Rede kurzer Sinn. Ein Monster habe ich nicht gefunden. Vieleicht liegt es doch am mangelden Glaube? Dafür sind Kaffeepausen mit Kleinur heute nicht zu kurz gekommen.


21.4.17

Islandfrühling 2017 - Anreise

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Mi. 19. April - Gut behütet gen Norden

Winterlicher Start mit dem neuen Hut

Endlich gehts los. Auch das Wetter ist jetzt einwenig isländisch. Nach schönen und viel zu warmen Frühlingstagen gibt's den üblichen Wintereinbruch im April. Im Schneegestöber besuche ich den Stanser Frühlingsmarkt und besorge mir noch einen wetterfesten Filzhut. Nun kann ich unbesorgt gen Norden starten.


Am Nachmittag besuche ich in Zürich ein klassisches Konzert mit akrobatischen Darbietungen.


Do. 20. April - Frühstück mit Josef

Bei Josef zu Hause

Mit dem grössten Island-Fan den ich kenne geniesse ich ein feines Stück Rauchlachs und eine Rosinenwecke vom Markt und kann dann frisch gestärkt in den grossen Kanton aufbrechen.
Winter in Wolfisberg - Frühling in Niederbipp

Im Schwarzwald bei Schliengen
Sonnenuntergang bei Hannover
Weil ein Abenteuer nur gut beschuht gelingen kann, lasse ich mir in Bsel noch zwei nagelneue Winterpneus ans Auto mechen. Bei strahlendem Wetter gehts nun kilometerfressend auf der Autobahn nordwärts.


Fr. 21. April - Die Welt steht Kopf

 
Sonnenaufgang um halb Sieben
Die Nacht verbringe ich auf einem Rastplatz an der Autobahn. Mit einem wunderbaren Sonnenaufgang werde ich geweckt. Doch bald schon ziehen Holken auf. Bald beginnt ein Nieselregen. Im Radio höre ich die Meldung, dass der Anschlag auf dem Manschaftsbus von Burussia Dortmund von einem Börsenspekulanten begangen wurde, der damit Geld machen wollte. Die Welt spinnt. Dazu passt dieses Haus bei Hannover.
Hier steht die Welt Kopf - Das verrückte Haus von Bispingen
Nun nimmt die Bewölkung immer mehr zu und bald setzt Regen ein. Ich beschliesse zügig bis Dänemark durchzufahren. Es kühlt merklich ab und der Wind bläst eisig vom Meer her. Habe ich wohl genug warme Kleider dabei? Nach eingen Kaffepause erreiche ich abends Hirtshals.
Sonnenschein im Norden Dänemarks
Sandsturm im Hafen von Hanstholm
Sonnenuntergang hinter dem Fährterminal


Sa. 22. April - Ab auf die Fähre

Am Strand hat's viel Wind. Darum habe ich im Wald übernachtet.
Nachtruhe im Wald
Das letze Frühstüch auf dem Festland
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Cafe und einem Blick ins Internet bin ich bereit für den Sprung übers Meer nach Norden. Nun bin froh, dass ich die Fähre gebucht habe, denn zum Schwimmen ist's mir definitiv zu kalt und wohl auch ein bisschen zu weit.
Die Norröna ist bereit zur Abfahrt
Panoramabild vom Hafen
 Nun gehts also los im meinen Islandfrühling. Die Fähre Noröna überragt das Hafengebäude um etliche Meter. Kurz nach 3 Uhr Nachmittags steche ich in See. Was Island diesmal für mich bereit hält? Ich bin gespannt. Nach einem sonnigen Tag lasse ich den Abend langsam ausklingen und bin bereit für die grosse Überfahrt.

Pause an Deck
Sonnenuntergang um 20:50 Uhr vor der norwegischen Küste


So. 23. April - Im Nordmeer


Im Bordkino wird ein Film über die Färöer Inseln gezeigt
Am Abend zeigt sich fast die Sonne
Heute bin ich den ganzen Tag auf See. Zeit genug also am PC einige Pendenzen aufzuarbeiten. Gemütlich sitze ich im Restaurant und geniesse immer wieder einen Blick durchs Fenster. Bei Kaffee und Kuchen plaudere ich mit einer Isländerin und ihrer Tochter über den Tourismusboom und seine Filgen für Island. Zwischendurch nehme ich am Unterhaltungsprogramm der Wickingerkreuzfahrt teil. Diese Gruppe wird in Island nur anderthalb Tage verbringen. Erst gegen Abend sieht es fast so aus, als ob sich die Sonne doch nochmals kurz zeigen würde.


Mo. 24. April - Färöer Inseln

Ankunft in Torshavn
Morgens um 5 Uhr kommen wir pünktlich in Torshavn auf den Färöer Inseln an. In der Morgendämmerung sieht man verschneite Hügel und die Lichter der Hauptstadt. Schneeschauer und klare Sicht wechseln sich im Minutentakt ab. Zwischdurch sieht man auch für Sekunden den blauen Himmel. Jetzt ist mal wieder Kaffe angesagt. Wegen einem Sturm vor Island wird die Fähre heute erst um Mitternacht abfahren.
Wanderung ob Torshavn
Schnee in den Bergen
Fangfrische Fische im Hafen
Leuchtturm beim Hafen
Kunst am Strand
Alte Häuser am Hafen
Den ganzen Vormittag wechseln sich Wolken Sonne und Schneegestöber ab. Doch um Mittag reisst es auf und die Sonne kommt. So mache ich vor dem Mittagessen einen ausgiebigen Spaziergang in die Hügel ob Torshavn und geniesse die Aussicht auf Hafen und Meer. Nach dem Essen drehe ich noch eine Runde durch die Stadt. Die Luft ist rauh und die Windfahne steht waagrecht aber ich geniesse die Ruhe vor dem Sturm.